Jerusalem.MARIENGRAB. 4. Route. 223 thal
„Thal
Josaphat“.
Die
Tradition,
welche
sich
an
eine
falsche
Erklärung
der
Stelle
Joël
3,
7
knüpft
und
in
dieser
Schlucht
den
Ort
des
zukünftigen
Weltgerichtes
sieht
(s.
S.
188),
ist
wohl
be-
reits
vor-christlich
sie
von
den
Juden
an
der
Ostseite
des
Harâm,
die
Juden
abhang
des
Oelberges
begraben.
Es
geht
die
Sage,
dass
bei
der
Auferstehung
die
Berge
aus
einander
treten
werden,
damit
für
die
Menge
der
Menschen
Höchst
merkwürdig
ist
das
Ergebniss
der
Ausgrabungen
Warren’s
in
Bezug
auf
das
Kidronthal.
Es
stellte
sich
nämlich
heraus,
dass
am
Ostabhange
des
Tempelberges
sehr
tiefer
Schutt
liegt,
und
dass
der
Berg
einst
viel
steiler
abfiel
als
heute.
Das
alte
Bachbett
des
Kidron
liegt
etwa
9m
westlich
von
der
heutigen
Thalsohle
und
gegenüber
der
SO.-Ecke
des
Tempelareals
noch
um
11,6m
tiefer
als
das
heutige
Bett.
Wasser,
welches
man
zu
finden
hoffte,
wurde
nirgends
entdeckt,
wohl
aber
war
der
Boden
im
alten
Thalgrunde
feucht,
ja
sogar
beinahe
schlammig.
In
der
Thalsohle
angelangt,
befinden
wir
uns
bei
der
„oberen
Brücke“.
Dieselbe
besteht
aus
einem
Bogen
und
liegt
5m
über
dem
Thalbett.
An
der
Nordseite
des
Bogens
treten
zwei
unterirdische
Kanäle
zu
Tage,
die
von
oben
hineingeleitet
sind;
der
eine
kommt
von
dem
Hofe
der
nahen
Marienkapelle,
der
andere
etwa
140
Schritt
weit
von
Norden.
Die
Anlage
in
ihrer
jetzigen
Gestalt
ist
modern.
Jenseit
der
Brücke
l.
vom
Weg
liegt
die
Kapelle
mit
dem
Mariengrab,
wohin
nach
der
Legende
die
Apostel
den
Leichnam
der
Maria
trugen
und
begruben,
und
wo
die
Heilige
bis
zu
ihrer
Himmelfahrt
lag.
Geschichte
der
Kirche.
Die
Nachrichten,
welche
den
Bau
einer
an
diesem
Platze
gelegenen
Kirche
der
Helena
zuschreiben,
entbehren
aller
Begründung,
obwohl
Vogüé
diesen
Bau
aus
dem
4.
Jahrhundert
stammen
lässt.
Sicher
ist,
dass
zu
Anfang
des
5.
Jahrhunderts
eine
Kirche
über
dem
Grabe
existirte;
die
Perser
„Gethsemane-Kirche“
vor.
Später
erfahren
wir,
dass
die
Kirche
aus
einem
Oberbau
und
einem
in
der
Erde
befindlichen
Unterbau
bestand.
Die
Kreuzfahrer
Balduins
II.
und
Gemahlin
von
Fulko
von
Anjou,
viertem
König
salem,
baute
die
Kirche
neu;
ein
Kloster
stand
damals
in
der
Nähe.
Das
Gebäude
ist
aus
dieser
Zeit
ziemlich
wohl
erhalten
bis
auf
uns
gekom-
men.
Die
Kirche
hat
öfters
ihre
Besitzer
gewechselt;
sie
gehört
jetzt
den
Griechen
Etwa
45
Schritte
östlich
von
der
Brücke
führen
drei
Stiegen
zum
Vorplatz
der
Kirche
hinunter;
dieser
Platz
hat
einen
Abzugs-
kanal
nach
dem
Kidronbett
(s.
oben).
Was
von
der
Kirche
aus
dem
Boden
hervorragt,
ist
nur
eine
Vorhalle.
Die
Hauptfaçade
liegt
an
der
durch
zwei
Strebepfeiler
eingefassten
Südseite,
in
deren
Mitte
sich
ein
Portal
mit
schönem
Spitzbogen
befindet,
in
welches
eine
Mauer
mit
kleinerer
Thüre
hineingebaut
ist.
Die
Bogen
ruhen
auf
vier
Marmorsäulen.
Die
eiserne
Thür
ist
nicht
immer
offen;
in
diesem
Fall
klopfe
man
an.
Eine
grosse
Marmortreppe,
oben
mehr